Pünktlich mit dem Wiederanlaufen des Gerichtsbetriebes habe ich hier einige Dinge, die mir während des Sommers als bemerkenswert im Gedächtnis geblieben sind.
Erfindungen, die wir besser nicht brauchen würden
Zwei Väter aus Boston (USA) haben aus Sorge um die Sicherheit ihrer Kinder einen Schulrucksack ("My Child's Pack; $ 175,--) erfunden, in dem eine leichte, schussfeste Rückenplatte eingebaut ist und den Schüler zur Abwehr von Schüssen und Messerattacken verwenden können.
Time Magazin 35/07 S. 9
Göttliche Legislative
China hat dem Dalai Lama (und auch jedem anderen "lebenden Buddha") verboten, ohne offizielle Genehmigung zu reinkarnieren.
TimesOnline
Moderne Einbrecher
Autodiebe machen sich die Heimkehrfunktion von im Auto zurückgelassenen Navigationsgeräten zunutze, um die leerstehenden Häuser der im Urlaub befindlichen Opfer aufzufinden und auszuräumen.
Mein Tipp: Als Heimkehradresse jene der nächstgelegenen Polizeiinspektion eingeben.
heise online
Sciscitor - 26. Aug, 12:26
Neue mails: 217
Davon Spam: 215
Wer behauptet, dass am Wochenende nichts gearbeitet wird ?
m.kadlicz - 6. Aug, 07:57
Aufgrund der Vorverfahrensreform benötigen die Staatsanwaltschaften mehr Personal. Dieses Personal wird - erstaunlich genug in Zeiten wie diesen - auch in Form von neuen Staatsanwälten zur Verfügung gestellt. Die neuen Strafverfolger benötigen aber auch neue Räumlichkeiten, um ihren Aufgaben nachkommen zu können. Daher wird allerorts umgebaut. Und dann kann man in natura das erleben, was in der forensischen Praxis als "mangelnde Baustellenkoordination" bekannt ist:
Es werden die passenden Büromöbel bestellt und in die dafür vorgesehenen - und zuvor geräumten - Zimmer gebracht. Dort werden sie zusammengebaut und aufgestellt. DANN kommen die Maler...
Mit etwas Glück schauen vielleicht nach dem Trocknen der Farbe auch noch die Elektriker vorbei um den einen oder anderen vergessenen Kabelkanal zu verlegen.
Ich gehe aber davon aus, dass alles wohl seinen tieferen Sinn hat und aus gutem Grund so und nicht anders abläuft.
Sciscitor - 11. Jul, 20:59
Wie ich von interessierter und informierter Stelle erfahren habe, kommt
"pomali" vom tschechischen po malu = langsam.
Das lässt sich auch in
diesem Blog nachlesen.
Danke an Mischa für den Hinweis.
Österreichisch ist einfach eine schöne Sprache.
m.kadlicz - 9. Jul, 11:50
Nur weil's mich g'rade beschäftigt hat:
Ist die Ziffer an der ersten wegfallenden Dezimalstelle nicht größer als eine 4, wird abgerundet. Anderenfalls wird aufgerundet.Quelle:
wikipedia
m.kadlicz - 9. Jul, 11:37
Bei meinem Frühstücksweckerl (für deutsche Mitleser: Brötchen) war als Zugabe ein kalorienarmes Mineralwasser mit dem Geschmack der Jostabeere (ein Additionsbastard aus Schwarzer Johannisbeere (R. nigrum) und Stachelbeere (R. uva-crispa) -danke
Wikipedia !) dabei.
Untertitel: "Erweckt die Schönheit".
Ein erster Befund vor dem Spiegel sagt mir, dass die Wirkung nicht sofort einsetzen dürfte.
m.kadlicz - 4. Jul, 07:22
Im Kommentar zu meinem letzten Beitrag werde ich darauf hingewiesen, dass meine Rechnung ja (aber wenigstens zugunsten meines Mandanten) falsch ist. Ich hätte die Zinseszinsen nicht berücksichtigt.
Nun ja solche waren auch nicht vereinbart und können daher gemäß §
1000 ABGB nicht gefordert werden - auch nicht zwischen Unternehmern (
§ 353 UGB).
Übrigens es wäre an sich auch das Zinsanwachsungsverbot aus
§ 1335 ABGB zu beachten (allerdings nicht zwischen Unternehmern
§ 352 UGB).
Nebenbei: Ich hoffe noch immer, dass es sich im Urteil um einen Schreibfehler handelt...
m.kadlicz - 3. Jul, 08:57
Über
diesen Beitrag im
Blog der Verkehrsunfallabwicklung bin ich hauptsächlich deshalb gestolpert, weil der Unfallort nur ca. 30 km von meinem Kanzleisitz entfernt ist.
Zugegeben sind manche ältere Teilnehmer am Straßenverkehr nicht ungefährlich, aber es sollen auch schon 20-jährige was übersehen haben.
m.kadlicz - 3. Jul, 07:32
Nicht nur, dass mein Mandant ca. € 56.000,00 zahlen soll. Nein im Urteil steht weiters, dass er 11% Zinsen aus diesem Betrag seit dem 1.1.205 zahlen muss.
Ich habe kurz nachgerechnet und bin doch auf eine ganz erhebliche Zinslast gekommen. Insgesamt € 11.086.476,61.
1.802 Jahre Zinsen sind eben nicht ohne...
m.kadlicz - 3. Jul, 07:21
Aus einem Kollektivvertrag:Arbeitnehmer erhalten nach einmonatiger Betriebszugehörigkeit ein Weihnachtsgeld von 3,41 Stundenlöhnen für während des laufenden Arbeitsverhältnisses im Kalenderjahr jeweils geleistete 39 Stunden. Als Stundenlohn für die Errechnung des Weihnachtsgeldes gilt der kollektivvertragliche Stundenlohn der jeweiligen Lohnkategorie zuzüglich eines Zuschlages von 25 Prozent.Ich glaube, dass sich Kollektivverträge erst wirklich durchsetzen konnten, als auch der Taschenrechner erfunden war.
m.kadlicz - 2. Jul, 13:35
Nach über 10jähriger Berufserfahrung habe ich es bisher noch nicht erlebt, dass eine Partei oder ein Zeuge beeidet worden wäre.
Was ich schad' finde, weil es doch so schöne Vorschriften dazu gibt. Zum Beispiel das Hofdecret vom 14.2.1826 über den Eid von Mahomedanern:Wenn Personen, die der Mahomedanischen Religion zugethan sind, als Parteyen bey Oesterreichischen Gerichtsbehörden einen Eid ablegen sollen; so hat ihnen der Richter vor Allem die Wichtigkeit dieser Handlung, die Allwissenheit Gottes, bey dem sie den Eid schwören sollen, und die Strafe des falschen Eides zu Gemüth zu führen. Hierauf werden die Umstände, welche zu beschwören sind, dem Schwörenden in der ihm bekannten Sprache von Wort zu Wort vorgesagt, und derselbe wird, nachdem er sie laut und vernehmlich nachgesprochen hat, befragt: Schwörst du bey Gott? der Schwörende antwortet: Jemin ederim (ich schwöre) und setzt eine der folgenden Formeln, oder auch alle drey zugleich hinzu: Billahi Taala (bey Gott dem Allerhöchsten) oder Wallahi (bey Gott) oder Bismillahi (im Nahmen Gottes). Zur Verstärkung des Eides kann der Schwörende noch eine oder die andere der Eigenschaften Gottes, wie z. B. des Barmherzigen, des Erbarmers, beyfügen, und sagen: Bismillahi Errahman Errahim (im Nahmen Gottes des Barmherzigen, des Erbarmers). Zur Gültigkeit des Eides ist es aber hinreichend, eine der obigen Formeln, nähmlich: Bismillahi, Billahi Taala oder Wallahi, auszusprechen. Der Schwörende kann, wenn das Gericht mit einem Exemplar des Korans versehen ist, angewiesen werden, während der Ablegung des Eides die rechte Hand auf dasselbe zu legen. Dieser Gebrauch des Korans ist aber zur Gültigkeit des Eides nicht wesentlich nothwendig. Für keinen Fall darf dem Schwörenden gestattet werden, bey der Ablegung des Eides den Zeigefinger der einen Hand in die Höhe zu halten.Einfach nur schön...
m.kadlicz - 2. Jul, 13:21
Weiß jemand was das heißt ? Am ehesten noch österreichische Leser...
Ich erkläre es anhand eines Beispiels:
Am 23.10.2006 findet in Wien 10 ein Verkehrsunfall statt. Ein Motorradfahrer streift ein verkehrsbedingt angehaltens Auto (das meines Mandanten). Der Motorradfahrer macht sich aus dem Staub. Mein Mandant notiert sich das Kennzeichen des Motorrades und kann auch erkennen, dass der Lenker weiße Haare hat. Eine Zulassungsabfrage der Polizei ergibt ein Geburtsjahr des Halters, das mit weißen Haaren sehr gut zusammenpasst.
Soweit, so klar.
Bei einer telfonischen Nachfrage (nicht der ersten) am 25.6.2007 erfahre ich, dass der Akt noch bei der zuständigen Polizeiinspektion ist. "Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen." Ist auch sicher sehr kompliziert einen älteren Herrn zum Sachverhalt zu befragen. Es eilt ja nicht. DIe gegnerische Haftpflichtversicherung zahlt zwar nicht, solange der Akt nicht abgeschlossen ist, aber das sind ja die Sorgen anderer.
Sind weitere Erklärungen zu Pomali erforderlich ? Die gibt's
hier.
m.kadlicz - 26. Jun, 07:08
Unser Drucker hat relativ häufig einen Papierstau.
Zumindest vermeldet das das optisch sehr ansprechende Display.
Danach öffnet man gewissenhaft jene Lade bei der sich's angeblich staut - stellt fest, dass gar nichts gestaut ist - schließt ebenso gewissenhaft wieder alles - tritt bedächtig einen Schritt zurück...
Und siehe da er funktioniert wieder.
Einfach so.
Streicheleinheiten sind wichtig, auch für Büromaschinen.
m.kadlicz - 25. Jun, 17:25
Bei der Vorbereitung auf eine Verhandlung bin ich gerade über starke Sprüche auf den Lohnzetteln meines Mandanten gestoßen:...-Mitarbeiter messen sich nicht am Durchschnitt, sondern wollen immer die Besten sein.....-Team: Wir sind Teamplayer und erzielen gemeinsam bessere Ergebnisse.Na da ist ja für gute Laune gesorgt. Ich glaube aber, dass der sonstige Inhalt des Lohnzettels doch wesentlich bedeutender für die Motivation ist.
m.kadlicz - 19. Jun, 09:42