Juristen

Montag, 23. November 2009

Die Liebe - und was Juristen daraus machen

Aus einer Darlehensklage:
"Zum damaligen Zeitpunkt befanden sich die Streitteile seit geraumer Zeit in einer ehegemeinschaftsähnlichen persönlichen Nahebeziehung."
Also keine unpersönliche Nahebeziehung, ein Anfang ist gemacht.
"... zumal er eine Vertiefung der persönlichen Nahebeziehung in Form einer Eheschließung ins Auge fasste."
Wie romantisch: Kerzenschein, sanfte Musik, teures Dinner und dann kein schnödes "Willst Du mich heiraten?" sondern die von Herzen kommende Frage: "Willst Du eine Vertiefung unserer persönlichen Nahebeziehung in Form einer Eheschließung ins Auge fassen?" Das hat was...
Aber, leider, aus der Traum, denn:
"Sie hatte eine Beziehung zu einem ihrer Exfreunde, die sie auch schon zum Zeitpunkt der Darlehensgewährung betrieb."
Jaja, was die Triebe so treiben...
Verhandlung morgen, werde mich heftig zusammenreißen müssen, wenn das in der Diktion so weitergeht.

Freitag, 24. Oktober 2008

Doppelt hält besser

Als Jurist bekommt man ja so allerhand zu lesen, von ausgefeilten Vertragswerken bis zu selbstgestrickten "Vereinbarungen". Ein Exemplar letzterer wanderte gestern über meinen Schreibtisch (Namen geändert):
"Vereinbarung zwischen
Max Müller im Folgenden Urheber genannt und
Hans Maier im Folgenden Hans Maier genannt:"

Da kann ja nix mehr schief gehen.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Gegenstände

Aus einem Vergleichsanbot einer Bank:
"An alle Zusagen sind wir bis 25. August 2008 gebunden, nach Ablauf dieser Frist ist gegenständliches Schreiben gegenstandslos."

Ist ja fast so wie damals bei "Cobra übernehmen Sie": Diese Nachricht zerstört sich innerhalb von 5 Sekunden selbst - und nicht nur das, sie büßt auch ihre Gegenständlichkeit ein!

Donnerstag, 17. April 2008

O tempora, o mores

Manche Ratschläge sind alt aber gut, so wie dieser, der mir in einem antiquarischen Buch aufgefallen ist; ich zitiere aus dem Kapitel "Umgang mit Juristen" aus Adolf Freiherr von Knigge, "Über den Umgang mit Menschen", 1788:
"Einen besseren Rat weiß ich nicht zu geben als den: Man hüte sich, mit seinem Vermögen oder seiner Person in die Hände der Justiz zu fallen. man weiche auf alle mögliche Weise jedem Prozess aus und vergleiche sich lieber, auch bei der sichersten Überzeugung vom Recht. Man gebe lieber die Hälfte dessen hin, was uns ein anderer streitig macht, bevor man es zum Schriftwechsel kommen lasse."

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Zwei

Aus einem Schriftsatz:
"...so ergibt sich, dass aus der Beilage ./8 zwei Telefonnummern (in Worten: zwei) im August 2006 versandt wurden."
Na dann (in Worten: Na dann).

Montag, 3. Juli 2006

Der Wachtelkönig

Nicht nur die Widerspruchsabteilung hat naturkundliche Erwägungen anzustellen.
Auch unser österreichischer Verfassungsgerichtshof tut dies.


wachtelkoenig
Und weil der Wachtelkönig (Crex crex), auch Wiesenralle genannt, in Europa die einzige Art der Gattung Crex innerhalb der Rallenvögel (Rallidae)ist (näheres hier), ist er so schützenwert, dass die S 18 in Vorarlberg nicht gebaut werden kann.



Das Erkenntnis zum Nachlesen gibt's hier.

Donnerstag, 27. April 2006

Lösungsansätze...

...zum Code den Richter Smith in sein Urteil zum Plagiatsprozess um das "Sakrileg" eingebaut hat (siehe unten) gibt's im Weblog der Times.
Und darüber bin ich hier gestolpert.

Cooler Richter

Der Plagiatsprozess gegen Dan Brown, der Teile seines Bestsellers Sakrileg angeblich aus einem Sachbuch abgeschrieben hat, hat ja bekanntlich mit einer Klagsabweisung geendet. Das Urteil enthält offenbar auch eine verschlüsselte Botschaft.Der Richter am Hohen Gericht in London, Peter Smith, versah die Abweisung der Klage der Sachbuchautoren Michael Baigent und Richard Leigh mit kursiv gesetzten Botschaften - ganz nach dem Vorbild der beiden Bücher, Browns "Sakrileg" ("The Da Vinci Code") und "Der heilige Gral und seine Erben" der Kläger.
Es gibt auch nicht langweilige Juristen !

(via orf.at)
Die Handakte und Strafprozesse und andere Ungereimtheiten berichten ebenfalls.

In der Handakte findet sich auch der Link zum Urteil. Wer also einen Hang zur Entschlüsselung hat, darf mitraten.

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Was ich mir nicht (!) zu Weihnachten wünsche

"Böses über die Juristen" von Rudolf Welser,
"Lokalaugenschein" und "Wenn's Recht reist" über Ess- und Reisegewohnheiten von Juristen.

"Humoristische Betrachtungen" als Untertitel klingt für mich nicht sehr verlockend, sondern eher krampfhaft bemüht.

(via diepresse.com)

Donnerstag, 4. August 2005

Glücklicher

Einen Satz den ich in einem Kommentar zu einem Beitrag bei Udo gefunden habe, möchte ich der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten:

Wenn wir alle Juristen in eine große Halle sperren würden, dann könnten sie sich gegenseitig miteinander beschäftigen und beklagen und der Rest der Menschheit wäre glücklicher…

Was soll man da sagen...


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für den Inhalt verantwortlich:

Michael Kadlicz

Rechtsanwalt

2700 Wiener Neustadt

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